True Detective auf die Ohren.
Wie ein Podcast Radiojournalismus auf den Kopf stellt Wie eine gute Krimiserie zieht der Podcast Serial sein Publikum in den Bann, mit einem wichtigen Unterschied: Serial ist keine Fiktion. Die zwölfteilige Podcast-Reihe behandelt einen echten Fall aus dem Jahr 1999. Ein Beitrag von Phoebe Maares.
Radio wird in Zukunft weniger als obligatorisches Nebenbei-Medium genutzt, sondern zunehmend bewusst – wenn vielleicht auch für kürzere Zeiten – konsumiert. Geschichten, bei denen aktiv zugehört wird, werden die Zukunft des Radios bestimmen. Die standardisierten Leistungen des Formatradios werden von Anwendungen im Internet und Apps professioneller übernommen. Sie werden durch Wetterapps, Verkehrsdienste, Musikstream-Dienste und Soziale Netzwerke zunehmend ihrer Existenzberechtigung beraubt. Diese Anwendungen liefern Service präziser, ohne Werbeunterbrechungen und individuell auf die KonsumentInnen zugeschnitten. Innovative Formate wie der Podcast Serial von WBEZ Chicago, die die partizipatorischen Elemente von Radio und Internet nutzen, um sich über Monate entwickelnde Geschichten aufzubauen und gleichzeitig das Feedback der HörerInnen einzubinden, revitalisieren das Medium des gesprochenen Worts. Smartphones, Tablets und PCs als Distributionskanäle bieten hier das, was terrestrisches Radio niemals leisten kann, nämlich den Platz, den eine Geschichte braucht. Jeder Erzählstrang erhält die Aufmerksamkeit, die er braucht, nicht mehr und nicht weniger. Dazu gehört natürlich auch, die theoretischen Ideallängen von audiovisuellen Medien im Onlinebereich (ca. 30 Sekunden) zu ignorieren.
Schreibe einen Kommentar